Die Wahrnehmung eines Wunders
unterscheidet sich von der eines Zufalls,
wie die Wahrnehmung eines Gedichtes
von der einer Zeichenanhäufung –
wahrgenommen wird das Gleiche,
mit dem Unterschied des Verstehens.
Die Wahrnehmung eines Wunders
unterscheidet sich von der eines Zufalls,
wie die Wahrnehmung eines Gedichtes
von der einer Zeichenanhäufung –
wahrgenommen wird das Gleiche,
mit dem Unterschied des Verstehens.
Wie kann ein Trost
tröstend sein,
würde er nicht
an etwas Wahres erinnern?
Gestern lange auf. und abwärts schritt- und schrittchenweise im Grünfelsigen unterwegs gewesen – die Erfahrung gemacht, der eigenen Angst schrittchenweise voraus zu sein – genau die dreißig Schrittchen, die ich mit Paddy den kleinen, engen Felsgrat hinuterkletterte. Von da an wieder talwärts – und Ettal entgegen – die Augen suchten nach einem Anhaltspunkt – und der schönste Moment, das Kloster in einem Winkel zu entdecken, an dem ich es nicht erwartet hatte, während es uns von Beginn an erwartete. Prägende, abendmorgendliche Erfahrung, wie unberirbar ruhend das Ziel ist.
Erhabene Stille der Berge,
die sich über uns erheben,
stille halten,
damit wir vor ihnen nicht erschrecken –
den Tälern zu ihren Füßen zugeneigt,
als würden sie einen Blick auf diejenigen werfen,
die in ihnen unterwegs sind,
und sie in ihre Stille einbetten,
die wie ein steter, unsichtbarer Regen
von ihnen herabfliesst.
Wie der Tag sich selbst überlebt,
dessen abendliche Geste
Dich tagsüber schon gesucht hat.
Du hältst vor der Sonne an,
wie sie sich Dir groß zuwendet
und Deine Tage besser kennt als Du –
und behutsam gibt sie Dich
an sie zurück,
während ihr Blick
erinnernd auf Dein Gesicht fällt.
Welche Ahnung lässt meine Seele
unbeschaut sich sammeln,
und welche Herrlichkeit
liegt in ihrem Atem verborgen?
Welches Werden rührt schattenlos an mir –
welches Bild deckt sich ihm mit jedem Atemzug
durchsichtiger, gesichtlicher auf?
Mit der Plötzlichkeit Deines Wortes
zieh mich an Dich,
von allem fort, was mir eigen ist,
da Du alles bist,
was je mir eigen sein kann.
Deine Sorge
ist Seine –
noch bevor Du sie Dir
als Sorge gegenüberstellst.
Nur dieser eine Augenblick
und in ihm nur dies Leben,
als wäre Heimat und das Glück
mit ihm allein gegeben.
Und Augenblick und Ewigkeit
sind beide ohne Ende –
sekundenweise gibt die Zeit
sich treu in meine Hände.
Wir haben
die Zeit,
über die wir vergessen,
dass sie geschieht.