Eine Grenze von innen
und außen betrachtet –
im Weiten verlorene Linie,
die letzte Wunde einer erwachenden Landschaft.
Eine Grenze von innen
und außen betrachtet –
im Weiten verlorene Linie,
die letzte Wunde einer erwachenden Landschaft.
Dinge ertasten,
bis ich sie erkenne,
und erinnernd die Augen schließe,
vertrauend den Schritten folge,
überrascht vom Bleibenden ihrer Geräusche,
Klang jenes Wiegenliedes,
das mich erwachen läßt
im Silberkreis eines Horizontes,
schützend legt er seine Hände um den Tag
wie um ein Neugeborenes.
Reglose Glaslandschaft,
der Wind über das Zählen
der Blätter eingeschlafen –
in sie hineingesunken
wie in ein ungelesenes Buch,
während der Himmel anhält
an einem hingehaltenen Wort.
Das Blaue ist tiefer,
das Licht stiller geworden,
die Farben klarer,
die Tage abendlicher,
Winde, im Weiten verlaufen,
hörbare Atemzüge,
Orte wie Kieselsteine ausgestreut,
eine Handbreit entfernt.
Nebel trinkt den fallenden Regen,
es bleibt ein unbestimmtes Geräusch –
Blätter regen sich schläfrig,
als hätten sie sich selbst geweckt.
Bäume öffnen ihre Arme,
Wassertropfen im Zwiegespräch mit den Blättern –
silberne Geschichten von Hand zu Hand,
nach endlos stummem Geflüster.
Der Himmel eine geballte Faust
im letzten Moment des Ausholens,
einen unschlüssigen Abend lang,
eine Erde, die sich willig hinhält,
bis sie darüber einschläft,
eine traumlose Nacht lang.
Will das Licht einem Schatten von sich erzählen,
er jedoch nicht über sich springen,
zieht er weiter seine Linie,
während es mit den Fingern darüber streicht,
als wolle es eine Wunde heilen,
ihn auffangen, wohin er flieht –
würde er sich als Kind in der Ecke finden,
wenn es dorthin seinen Namen flüstert?
Gleitende Linien von Licht
streuen leise Helle
ans dunkle Ufer –
stilleumwaldet,
himmelbeschaut.
Flimmernder Film,
unerreichbare Leinwand,
fehlender 3-D-Effekt,
vereinzelt genutzte Sitzgelegenheiten,
verschlossene Saaltüre,
ausbleibender Abspann.